09.07.2024 – Heute fand nachmittags im Potsdam Museum auf Einladung der Staatskanzlei das zweite diesjährige Regionaltreffen der Schlüsselakteure aus den Regionen mit der Landesregierung und regionalen Stakeholdern statt. Für das Treffen „Nordwest“ hatte die Region Havelland-Fläming das Handlungsfeld Mobilität ausgewählt und vorbereitet. Ein Thema, das – wie Stephan Gruschwitz, Amtsleiter in der Stadt Luckenwalde und Koordinator der REGIONALE in seiner Einführung sagte – fast alle Bereiche der regionalen Entwicklung berührt.
Frau Staatssekretärin Dr. Friederike Haase, Staatskanzlei, ging in ihrer Begrüßung ebenfalls auf die übergreifende Bedeutung von Mobilität ein, als Teil der Daseinsvorsorge, aber es sei auch Ausdruck unser aller Freiheit, mobil und in Bewegung sein zu können.
Menschen in Brandenburg zufriedener als in Bayern
In der Keynote von Frau Prof. Dr. Sophie Becker, Forschungsgruppenleiterin am RIFS Potsdam, zitierte sie den kürzlich veröffentlichten Gleichwertigkeitsbericht der Bundesregierung. In diesem wurde neben Daten und Fakten auch untersucht, wie zufrieden die Menschen mit ihrem Lebensumfeld sind. Denn die subjektive Zufriedenheit bestimmt in gleichem Maße die Lebensqualität wie die realen Bedingungen. Die Zufriedenheit mit den Gegebenheiten ist im Land Brandenburg durchaus hoch, die Menschen hier sind zufriedener als beispielsweise in Bayern.
Mit dem Schlüsselvorhaben „Nachhaltige Mobilität“ der Landeshauptstadt Potsdam und des Landkreises Potsdam-Mittelmark sollen Mobilstationen entlang der Strecke des RE 7 errichtet werden, die die Verkehrsträger smart vernetzen und so die Alltagsmobilität von den umliegenden Gemeinden an die Bahnverbindung einfacher und flexibler machen. Vom VBB wurde bereits ein einheitliches Design entwickelt und ein Konzept von Modulen, die damit verbunden sein können. Die ersten Mobilstationen werden mit Förderung des Landes realisiert und sollen schon in wenigen Jahren stehen.
Gebündelte Mobilitätslösungen an Mobilstationen
In der Podiumsdiskussion wurde deutlich, dass viele Angebote, mit denen die Menschen mobiler sind, seien diese für Pendler oder für Besucher der Region, im ländlichen Raum erst einmal geschaffen werden müssen. Und je flexibler und weniger fahrplanbasiert diese Angebote sind, umso höher wird der Koordinationsaufwand. Zum Beispiel sei ein preiswertes Fahrrad, das ein Arbeitgeber den Beschäftigten für den Weg vom Unternehmen zum Bahnhof stellt, eine einfachere Lösung als ein Sharing-Modell, bei dem das Rad gebucht werden muss und womöglich nicht zur Verfügung steht, wenn es gebraucht wird, so Frau Hänel, Geschäftsführerin beim VCD Brandenburg. Mit den Mobilstationen können verschiedene Verkehrsmittel und Mobilitätslösungen gebündelt werden, daher bestand einhellige Meinung darüber, dass sie ein gutes und weiterführendes Konzept darstellen, um die ländliche Mobilität in Brandenburg einen guten Schritt weiterzubringen.
Abschließend warb Frau Staatssekretärin Dr. Haase dafür, Experimente zu wagen und das Scheitern von Ideen oder Projekten positiv zu sehen, nur daraus könne man gemeinsam für die Zukunft lernen.
Weitere Infos und Details finden Sie in den Präsentationen.