Regionalentwicklungsstrategie
RES kompakt
Impulse setzen
Fachimpulsreihe
Mit der Fachimpuls-Reihe wird den Verantwortlichen aus den Regionen eine begleitende Unterstützung bei der Umsetzung ihrer regionalen Schlüsselvorhaben gegeben.
Die Vorträge werden von den Ressorts oder landesweiten Institutionen gehalten und ermöglichen so den direkten Austausch zwischen Regionen und Landesregierung. Thematisch orientieren sie sich an den vom Kabinett bestätigten Schlüsselvorhaben oder anderen für die Regionalentwicklung relevanten Aktivitäten der Landesregierung.
Die Fachimpulse enthalten jeweils einen Überblick über das Themenfeld, Hinweise zu Fördermöglichkeiten und Beispiele aus der Praxis. Ansprechpartner werden benannt, damit Projektverantwortliche erfahren, wohin sie sich bei weiterem Interesse für die Entwicklung und Umsetzung ihrer Projekte wenden können.
Zudem lernen die Akteure die Projekte aus den verschiedenen Regionen kennen, und können fachlich voneinander lernen.
Die Fachimpulsreihe dient dem Austausch im Kreis der Schlüsselakteure mit der Landesregierung. Bitte wenden Sie sich bei Interesse an einer Teilnahme an regionalentwicklung@stk.brandenburg.de.
Rückblick Fachimpulsreihe 2024
Regionalentwicklung und Wertschöpfung in Großschutzgebieten
In dem Fachimpuls zu Großschutzgebieten (GSG) – in Brandenburg hat sich der gleichermaßen verwendbare Begriff Nationale Naturlandschaften durchgesetzt – ging Frau Klughardt, Referatsleiterin im MLUK, auf das Ziel der nachhaltigen Regionalentwicklung ein, die mit diesen verbunden und ihnen vorgegeben ist. Beispielsweise im Tourismus oder der Landwirtschaft gibt es Projekte und Zusammenschlüsse, die einer nachhaltigen, dem Schutzgebiet angepassten Nutzung dienen. Es sei durchaus zielführend, wenn einzelne Regionen modellhaft gute Ansätze entwickeln, die dann in andere Regionen mit Schutzgebieten übertragen werden könnten. Als Beispiel nannte sie einen Coworking-Space im Nachbarbundesland Mecklenburg-Vorpommern, der hinsichtlich der Erreichbarkeit mit nachhaltigen Verkehrsangeboten, hinsichtlich regionaler Wertschöpfung und Akzeptanz der Bevölkerung geprüft und gemeinsam entwickelt wurde. Durch Beteiligung der Verantwortlichen und Gremien der GSG kann die Perspektive und Erfahrung aus den Schutzgebieten in die Regionalentwicklung einfließen. Für Wirtschaft und Gewerbeansiedlungen gilt: die Kommunen sollten umsichtig und zukunftsorientiert planen, um Konflikte zwischen Schutz und Nutzung zu vermeiden.
Näheres sowie die gesetzlichen und strukturellen Grundlagen für die Schutzgebiete finden Sie ebenfalls in der Präsentation des MLUK.
Coworking ist mehr als Laptop
In seinem Vortrag ging Hr. Meyer, WFBB, auf die Entwicklungschancen und –perspektiven ein, die mit Coworking-Spaces in den Regionen geschaffen werden. Dabei steht der Begriff als Synonym für so genannte dritte Orte jeglicher Art und unterschiedliche Geschäftsmodelle. Neben dem mobilen Arbeiten ist die community aus engagierten und kreativen Personen zentraler Erfolgsfaktor. Sie schaffen ein entsprechendes Umfeld, das Anziehungskraft entwickelt und Innovationen hervorbringt. Dass sich das Thema Coworking weiterentwickelt – durch mehr solche Orte, durch eine breitere Palette von Konzepten und Modellen und durch Vergrößerung der bestehenden Spaces – wird von Experten erwartet. Eine weitergehende Frage aus Sicht der Regionalentwicklungsstrategie „Stärken verbinden“ ist, wie darüber hinaus die Ansiedlung von Pendler-Hubs an Entwicklungsachsen gelingt, die noch mehr Menschen zur Arbeit und vielleicht perspektivisch zum Wohnen in die Region bringen. Im Fachimpuls der Wirtschaftsförderung lernten die Teilnehmenden, dass ein Coworking-Space als Nukleus für eine solche Weiterentwicklung als notwendiger Ausgangspunkt gesehen wird.
Entwicklung transnationaler Projekte und aktuelle Fördermöglichkeiten – Interreg B
Am 1. Februar fand der zweite Vortrag der Fachimpulsreihe statt. Thema war die „Entwicklung transnationaler Projekte und aktuelle Fördermöglichkeiten – Interreg B“. Frau Anja Jakob, Mitarbeiterin bei der Gemeinsamen Landesplanung Berlin Brandenburg, gab einen Überblick über die Fördermöglichkeiten bei Interreg B, erläuterte den Teilnehmenden die Antragsmodalitäten und auch die Unterschiede der einzelnen Fördergebiete. Zudem unterstrich Frau Jakob, dass es einen aktuellen Call gibt (Ende 21.06.2024), welcher natürlich gerne genutzt werden kann. Im anschließenden Gespräch ging die Referentin auf Fragen ein und ermutigte die einzelnen Teilnehmenden zur Kontaktaufnahme bei weiteren Unklarheiten rund um den Antrag und die vorbereitenden Prozesse.
H2 Wasserstoffregion Uckermark-Barnim UB
In der Einführung ging Herr Dr. Bendig, MWAE, auf die Aktivitäten der Landesregierung ein, wie den Wasserstoffmarktplatz und den Ausbau der Netze sowie jährliche Branchentreffen. Das Wirtschaftsministerium verfolgt das strategische Ziel, das Land Brandenburg in eine Vorreiterrolle bei der Wasserstoffwirtschaft zu bringen. Zwar gibt es Unsicherheiten und Risiken, und die Wirtschaftlichkeit lässt sich in vielen Bereichen noch nicht darstellen, aber es sei dennoch notwendig und bietet große Chancen, jetzt mit ersten Projekten und Vorhaben zu starten. Dabei sei es wichtig, die Menschen mitzunehmen, transparent vorzugehen, denn beispielsweise das Thema Wasserverbrauch bei der H2-Herstellung oder die Errichtung weiterer Windkraftanlagen beschäftige viele Menschen in den Regionen.
Die Präsentation von Regionalmanager S. Herrmann aus der Regionalen Planungsgemeinschaft Uckermark-Barnim informierte sehr anschaulich über Wasserstoff-Herstellung und -Nutzung im Allgemeinen, sowie über die Potenziale der Region und die bisher in der Modellregion entwickelten Ansätze. Fazit: im Bereich Mobilität und Landwirtschaft könnte die Region schon bald ihren Bedarf decken.
Am 14. März fand der fünfte Fachimpuls im neuen Jahr statt. Die Teilnehmenden aus unterschiedlichen Regionen wurden zum Thema „Fach-und Arbeitskräftesicherung“ informiert. Frau Sabine Heinrich vom Ministerium für Wirtschaft und Europa gab in ihrem Impuls einen Überblick über die aktuellen Arbeitsmarktzahlen sowie verschiedene Möglichkeiten, Fach-und Arbeitskräfte zu akquirieren und zu sichern. Im Austausch mit den Teilnehmenden wurde deutlich, dass die unterschiedlichen Regionen verschiedene Anforderungen und Bedarfe haben. Metropolen haben ebensolche Herausforderungen wie ländliche Regionen. Als essentiell wichtig zeigte sich die Verkehrsanbindung der Region sowie die Lebensqualität in den Landkreisen. Frau Heinrich gab einen Einblick in verschiedene Förder-und Beratungsmöglichkeiten und zeigte zudem Lösungsansätze auf, um Fach-und Arbeitskräfte zu sichern.
Rückblick Fachimpulsreihe 2023
Start-Ups und Innovationen im ländlichen Raum
Beitrag der Hochschulpräsenzstellen zum Innovationsgeschehen in den Regionen sowie zur Zusammenarbeit mit den Hochschulen
Start-Ups und Innovationen im ländlichen Raum: Hochschulpräsenzstellen sind vom MWFK geförderte Anlaufstellen, die in ländlich geprägten, hochschulfernen Region direkten Zugang zum gesamten Brandenburger Wissenschaftssystem bieten und somit eine Stärkung der Präsenz von Wissenschaft und Forschung in den Regionalen Wachstumskernen (RWK) und ihrem Umland sicherstellen. Die Präsenzstellen leisten darüber hinaus einen wichtigen Beitrag zur akademischen Fachkräftesicherung. Des Weiteren stehen die Präsenzstellen den regionalen Akteuren bei Bedarf beratend und durch Akquise von wissenschaftlichen Partnern zur Seite.
MWFK, Koordinierungsstelle der Hochschulpräsenzstellen
Nachhaltige Wasserbewirtschaftung
Brandenburg ist zwar reich an Gewässern, zählt aber zu den trockensten Gebieten Deutschlands. Letzteres wird durch den Klimawandel befördert. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, hat das Land Brandenburg als Teil der Strategie zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels u.a. auch ein Niedrigwasserkonzept erarbeitet, das in diesem Fachimpuls vorgestellt wurde. Teil der Lösung sind vielfältige Möglichkeiten der Wasserspeicherung, die Beschränkung der Grundwasserentnahme und Regenwasserbewirtschaftung. Die konkreten Anpassungsmaßnahmen vor Ort werden in enger Abstimmung mit den Landnutzern, Kommunen und Fachleuten erarbeitet.
Pegelportal: hydrologische Daten, Pegelkarte, Wasserstände und Abflüsse https://lfu.brandenburg.de/
„APW“ – Auskunftsplattform Wasser: Wasserwirtschaftliche Datengrundlagen LfU https://apw.brandenburg.de/
Informationen zum Thema „Wasser“ (u.a. Niedrigwasserkonzept): https://mluk.brandenburg.de/mluk/de/umwelt/wasser
MLUK, Ref. 25
Mobilität
Bahnhöfe als Schnittstelle zwischen ÖPNV und Kommune: die Angebote der Kompetenzstelle Bahnhof und der Vernetzungsstelle Bike+Ride beim VBB
Verlässliche und gleichzeitig flexible Mobilität ist einer der wichtigsten Aspekte für eine gute Lebensqualität. In den ländlichen Räumen ist die Erreichbarkeit von Arbeitsort, Versorgungszentren, Einkaufsmöglichkeiten und vielem mehr zudem ein Faktor der Daseinsvorsorge. Um an regionale Mobilität anzuschließen, spielen die Bahnhofsgebäude mit entsprechender Infrastruktur und sicheren Abstellmöglichkeiten für Fahrradfahrende eine wichtige Rolle. Die Kompetenzstelle Bahnhof beim VBB leistet hier wichtige Beratungsarbeit und hat in diesem Fachimpuls die vielfältigen Umsetzungs- und Nutzungsmöglichkeiten aufgezeigt und auf Fördermöglichkeiten hingewiesen. Diskutiert wurden auch Fahrradmitnahmemöglichkeiten und –tarife sowie die Herausforderungen bei der Erhaltung und Wiederbelebung alter Bahnhofsgebäude.
Wasserstoffnutzung unter dem Blickwinkel „Erfahrungsausaustausch der Regionen zur Transformation hin zu einer komplexen Wasserstoffwirtschaft“ (startendes Projekt H2CE)
Die Entwicklung von Wasserstoff als Energieträger spielt eine wichtige Rolle für künftige Technologien. Für Brandenburg kann Wasserstoff einen wichtigen Beitrag zu dekarbonisierten Gewerbegebieten und zu grüner Mobilität im Rahmen des ÖPNV leisten. Im Fachimpuls wurde u.a. das Interreg geförderte Projekt „H2CE“ vorgestellt, das der Entwicklung von Strategien und Aktionsplänen und der fachlichen Kompetenzsteigerung regionaler Akteure dient, und an dem auch Brandenburger Akteure beteiligt sind
MIL, Ref. GL 2
Thematische EU-Instrumente wie Klimawandel, Digitalisierung, Innovationsförderung, Kapazitätsaufbau etc. (Teilnahme an Wettbewerbsverfahren, Teilnahmechancen, Finanzierungssätze, Projektbeispiele)
In diesem Fachimpuls wurden vom zuständigen Ressort MdFE neue EU-Finanzierungsinstrumente der Förderperiode 2021-2027 vorgestellt. Dabei ging es nicht um die bekannteren Europäischen Struktur- und Investitionsfonds (wie EFRE und ESF), sondern um Programme, auf die sich Kommunen oder Institutionen direkt bewerben können. Thematisch zielen diese beispielsweise auf die Teilhabe und Gleichstellung von Bürger*innen in der EU, Rechte und Werte, Geschichtsbewusstsein und Gewaltprävention, oder auf interregionale Kooperationen zur Stärkung von Innovationen, zum Beispiel für innovative Lösungen im öffentlichen Sektor.
MdFE, Ref. 54
Digitale Orte sind laut Definition einer Studie des brandenburgischen Wirtschaftsministeriums (2021) „offene Orte, an denen digital gearbeitet und gewirtschaftet oder gelernt wird“. Meist handelt es sich um multifunktionale Begegnungsstätten in den ländlichen Räumen, die regionale Wertschöpfung stärken und vielseitig nutzbar sind: Es entstehen neue Orte in der Nachbarschaft, die mit ihrem Kultur-, Wohn- und Arbeitsortangebot Lücken in der Daseinsversorgung in ländlichen Räumen schließen, die lokale Kultur wiederbeleben und Leerstand mit ihren vielen Nutzungsmöglichkeiten entgegenwirken. In digitalen Orten mischen sich Neu-Hinzugezogene, Besucher und die lokale Gemeinschaft.
In diesem Fachimpuls wurden die in der Studie untersuchten digitale Orte mit ihren Nutzungsmodellen und ihrer Wirkung im ländlichen Raum aufgezeigt: Co-Working Spaces, Makerspaces, Wohnprojekte für Städterinnen, die aufs Land ziehen, Cafes, offene Werkstätten und Co-Working.
neuland21
Ansiedlungsstrategie 23, Gewerbeflächenkonzeption Brandenburg
In diesem Fachimpuls wurden die im Mai 2023 verabschiedete Ansiedlungsstrategie sowie eine aktuelle Gewerbeflächenstudie des Landes Brandenburg vorgestellt. Zwei Themen kamen hier zur Sprache: Die Fachkräftegewinnung und die effizientere Nutzung bestehender sowie Entwicklung neuer Gewerbeflächen. Bei beidem besteht große Nachfrage und aus dem Fachimpuls wurde deutlich, wie Brandenburg mit beiden Herausforderungen umgeht.
MWAE, Wirtschaftsförderung Land Brandenburg